Viele Tränen, ein unfassbares Finish und zweimal Drama: „Ein krankes Finale“ nannte Aufstiegs-Keeper Philipp Kühn den letzten Spieltag in der 3. Liga. In der 94. und 96 Minuten treffen die Osnabrücker Simakala und Wulff zum 2:1-Sieg gegen den BVBII – der Sieg reicht mit einem Tor Vorsprung in der Gesamtabrechnung zum direkten Aufstieg.
Trainer Tobias Schweinsteiger, der mit dem VfL zwischenzeitlich auch schon auf einem Abstiegsplatz stand: „Grundsätzlich wissen wir, dass an der Bremer Brücke immer was passieren kann. Kurzes Stoßgebet an einen sehr guten Freund von mir in der 90. Minute.“ Stoßgebet nach oben hat geholfen. Osnabrücks scheidende Legende Marc Heider hatte das Wunder geglaubt: „Eigentlich waren wir schon fast tot, aber in Osnabrück, das ist uns schon so oft gelungen. Hier darf man niemals aufgeben und das haben wir nicht getan. Und uns dann im Endeffekt für eine richtig geile Saison belohnt.“
Der SV Wehen Wiesbaden (70 Punkte) hatte schon nach dem 1:0 gegen Halle gefeiert, muss aber jetzt in die Relegation. Wiesbadens Co-Trainer Nils Döring: „Das war heute, glaube ich, Schalke-Bayern-Dimension.“
Dresden (69 Punkte) gewinnt 2:1 gegen Oldenburg, 20.000 Fans feiern dennoch ihr Team. Trainer Markus Anfang kämpft mit den Tränen: „Ein anderes Ende wäre in Ordnung gewesen. Wir nehmen jetzt von hier auch viel Power und Energie mit. Die Leute merken und fühlen, dass wir alles dafür getan haben.“ Ahmet Arslan wird Torschützenkönig mit 25 Treffern – der traurigste Torjäger mit Kanone aller Zeiten: „Ich würde das Ding am liebsten sofort eintauschen gegen das, was wir eigentlich vorhatten. Was wir uns eigentlich auch verdient hätten, nach dieser Rückrunde.“
Trauer auch in Saarbrücken (69 Punkte) – das 2:1 gegen Köln hilft nix, weil der VfL die Nachspielzeit nutzt. „Es ist dann einfach bitter, auf diese Art und Weise, das große Ziel zu verpassen“, findet ein „leerer“ Trainer Rüdiger Ziehl. Der SV Elversberg wird Meister vor dem SC Freiburg II, der nicht aufsteigen darf.
Quelle: ots